Kalender 2024

Tierische Momente auf der Domäne Monrepos

Unsere Golfanlage ist als Teilnehmer des Projekts “Lebensraum Golfplatz” in besonderer Weise mit dem Schutz der Natur und dem Erhalt der Umwelt verbunden. Wir möchten noch einen Schritt weitergehen und die faszinierende Tierwelt der gesamten Domäne Monrepos miteinbeziehen. In Partnerschaft mit dem Hellas Friends Tierschutzförderverein e.V. und seinen Fotoaufnahmen der Artenvielfalt auf der Domäne entstand dieser Kalender. Der Erlös kommt in vollem Umfang dem Verein, der regelmäßig Vogelschutzprojekte unterstützt, zugute.

Hellas Friends Tierschutzförderverein e.V.

74321 Bietigheim-Bissingen

hellas-friends.eu
gawf_tierschutz@gmx.de

Spendenkonto:
Kreissparkasse Ludwigsburg
IBAN DE05 6045 0050 0030 0504 60

Fotos: Jörg Kroll (Copyright)
Design: Andreas Neuberg
Texte: Günther Kasten

Januar

Bachstelze (Motacilla alba)

Eine Bachstelze im Winter anzutreffen, wie auf dem Kalenderbild zu sehen, ist gar nicht so einfach. Bachstelzen sind in Westeuropa Teilzieher und verbringen die kalte Jahreszeit gern in klimatisch günstigeren Gefilden. Der Lebensraum der Bachstelze ist die offene Kulturlandschaft. Häufig ist sie in Gewässernähe zu beobachten. Sie ist durch ihren langen Schwanz und die schlanken, hohen Beine gut von anderen Vogelarten zu unterscheiden. Im Frühjahr und im Sommer sind Bachstelzen sehr häufig auf den Fairways des Golfplatzes zu sehen. In trippelndem Gang laufen sie ihr Revier systematisch ab, um kleine Mücken aufzupicken. Wenn sie mit ihrer Runde fertig sind, haben sich in der Zwischenzeit an den abgesuchten Stellen wieder Mücken angesiedelt und die Jagd beginnt von vorne. Von den bei uns selteneren Schafsstelzen und Gebirgsstelzen unterscheiden sie sich eindeutig durch ihr auf die Farben Schwarz, Grau und Weiß beschränktes Federkleid.

Februar

Kohlmeise (Parus major)

Ihr Gesang ist im Vorfrühling oft schon beim ersten Sonnenschein zu hören. Sie ist ein Höhlenbrüter und baut ihr Nest in natürlichen Baumhöhlen oder in Nistkästen. Sie ist ein Allrounder und in allen Lebensräumen des Monreposgebietes anzutreffen. Die Kohlmeise ist ein gewandter Zweigturner aber bei der Nahrungssuche auch auf dem Boden zu beobachten. Sie ist in ihrer Ernährung wenig spezialisiert. In der Zeit der Jungenaufzucht liegt der Schwerpunkt deutlich auf Insekten sowie deren Larven und Eiern. Ansonsten dienen ihnen auch Sämereien, Nüsse und Obst als Nahrung. Im Winter sind häufig auch Trupps von Kohlmeisen zu beobachten.

März

Eichelhäher (Garrulus glandarius)

Auch „Förster des Waldes“ genannt, kann der Eichelhäher im Herbst Eicheln, Haselnüsse und Bucheckern in großer Zahl in seinem Kehlsack transportieren und an verschiedenen Stellen des Waldes in der Erde verstecken. Einen großen Teil der Verstecke findet der Eichelhäher aber nicht wieder, sodass dann Pflänzchen auskeimen und neue Bäume entstehen können. Wie andere Rabenvögel ernährt er sich neben Pflanzlichem auch von Insekten, kleinen Wirbeltieren und in der Brutzeit auch von Eiern und Nestlingen von Singvögeln.

April

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Das Eurasische Eichhörnchen ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Der lange buschige Schwanz ist mit bis zu 20 cm fast genauso lang ist wie sein Körper. Die Farbe des Fells variiert je nach Region und Jahreszeit stark und reicht von fuchsrot bis braunschwarz. Hauptnahrungsquelle für Eichhörnchen sind Baumsamen, die sie nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks und Gärten finden. Dass in der Brutzeit auch Jungvögel auf ihrem Speiseplan stehen, passt eher nicht zu dem Bild, das wir von diesem putzigen kleinen Nager haben. Eichhörnchen halten nur eine Winterruhe und fressen sich auch kaum Winterspeck an. Ab und zu erwachen die Tiere aus ihrem Schlaf und bedienen sich dann an ihren Vorräten, die sie in der Nähe ihres Kobels vergraben haben.

Mai

Buntspecht (Picoides major)

Der junge Buntspecht wartet in seiner Höhle auf die nächste Fütterung. Spechte sind auf alte Bäume angewiesen, in die sie ihre Bruthöhlen zimmern. Solche Bäume finden sie vor allem rund um den Monrepossee. Ihre Nachmieter sind u.a. Kleiber, Wendehals und andere Höhlenbrüter aber auch Fledermäuse. Neben Buntspechten sind im Umfeld des Monrepossees des weiteren Grün- und Grauspechte sowie, allerdings sehr selten, auch Kleinspechte zu beobachten.

Juni

Weißstorch (Ciconia ciconia)

So wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Feuchtwiesen, Teiche und landwirtschaftlich extensiv genutztes Grünland bei uns immer mehr verschwunden sind, waren auch die Bestände des Weißstorchs drastisch zurückgegangen. 1934 wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland noch rund 9.000 Weißstorchenpaare gezählt. Ein Tiefpunkt war dann das Jahr 1989 mit 2949 Paaren. Seit einigen Jahren ist aber, was die Bestandsentwicklung dieser Vogelart betrifft, eine deutlich positive Tendenzwende zu erkennen. So wurden 2019 bundesweit 7.532 Brutpaare gezählt. Schön, dass wir in den letzten Jahren regelmäßig Störche auf den eher extensiv gepflegten Wiesen des Monreposumfelds, z.B. auch auf den Roughs des Golfplatzes beobachten konnten. Als kleine Sensation galt auch im Jahr 2023 der Nestbau eines Storchenpaares direkt am Monrepossee, was allerdings dann leider doch nicht zu einer erfolgreichen Brut führte.

Juli

Blässhuhn (Fulica atra) mit Gelbwangenschildkröte (Trachemys scripta scripta)

Die beiden offenbar auf Entdeckungsreise befindlichen Dunenjungen haben große Ähnlichkeit mit jungen Teichhühnern. Beide Arten, Blässhühner und Teichhühner gehören zur Familie der Rallen und sind auf den Gewässern der Domäne weit verbreitet. Blässhühner haben meist eine Jahresbrut mit 5 bis 10 Eiern. Ihre Jungen kommen zwischen März und Mai zur Welt. In den ersten Tagen kehren sie noch häufig in ihr Nest aus Pflanzenmaterial zurück, das die Vogeleltern im Seichtwasser oder am Ufer verankern. Ein leuchtend weißer Hornschild über dem Schnabel erklärt auch den Namen dieser Vogelart. Die langen Zehen der Blässhühner sind anders als bei den Stockenten nicht durch Schwimmhäuten verbunden, sondern jeweils mit Schwimmlappen besetzt. Daher ist ihr Fußabdruck im Schlamm oder im Schnee unverwechselbar. Von Menschen ausgesetzt, gehören Wasserschildkröten zu den invasiven Arten, die durch ihr Fressverhalten das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören. Jungfische, Kaulquappen oder Libellenlarven stehen auf ihrem Speiseplan – Tiere, die in unseren Gewässern eigentlich geschützt werden sollten.

August

Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)

Im späten Frühjahr und im Sommer kann man an den Gewässern rund um den Monrepossee mit etwas Glück die Gebänderte Prachtlibelle beobachten. Die Männchen bewegen sich meist nur in einem sehr kleinen Revier, vertreiben Konkurrenten und warten auf ein vorbeikommendes Weibchen, das sie dann mit einem Schwirrflug begrüßen. Danach kommt es zur Kopulation in Form des für Libellen typischen Paarungsrads. Das Weibchen legt dann seine Eier an Wasserpflanzen dicht unter der Wasserfläche ab. Aus den Eiern schlüpfen nach rund zwei Monaten räuberisch lebende Larven, die sich von kleinen Schnecken, Würmern Flohkrebsen und Insektenlarven ernähren. Es kann dann je nach Lebensraum und Witterung ein bis zwei Jahre dauern bis das letzte Larvenstadium erreicht ist und die Metamorphose zur erwachsenen Libelle erfolgen kann.

September

Eisvogel (Alcedo atthis)

Es gibt verschiedene Erklärungen, woher der Eisvogel seinen Namen hat. Eine Theorie sagt, dass er in harten Wintern häufig den wenigen eisfreien Stellen zu sehen ist, wo er auf Fischjagd gehen kann. Auf den Gewässern der Domäne Monrepos ist er gerne auf Pfählen oder auf über das Wasser ragenden Ästen zu beobachten. Entdeckt er dann einen Fisch, taucht er aus der Luft senkrecht mit dem Schnabel voraus ins Wasser, um seine Beute mit dem Schnabel zu erwischen. Auch Insekten, Frösche und Kaulquappen gehören zu seinem Nahrungsspektrum. Sein Nest befindet sich an Erdabbruchkanten und ist eine 50 cm bis 90 cm lange horizontale Höhle, die in einem Nestkessel endet.

Oktober

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Das Eurasische Eichhörnchen ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Der lange buschige Schwanz ist mit bis zu 20 cm fast genauso lang ist wie sein Körper. Die Farbe des Fells variiert je nach Region und Jahreszeit stark und reicht von fuchsrot bis braunschwarz. Hauptnahrungsquelle für Eichhörnchen sind Baumsamen, die sie nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks und Gärten finden. Dass in der Brutzeit auch Jungvögel auf ihrem Speiseplan stehen, passt eher nicht zu dem Bild, das wir von diesem putzigen kleinen Nager haben. Eichhörnchen halten nur eine Winterruhe und fressen sich auch kaum Winterspeck an. Ab und zu erwachen die Tiere aus ihrem Schlaf und bedienen sich dann an ihren Vorräten, die sie in der Nähe ihres Kobels vergraben haben.

November

Kormoran (Phalacrocorax carbo)

Da Kormorane im Schnitt rund ein Pfund Fisch pro Tag verzehren, sind sie bei Berufsfischern und Hobbyanglern inzwischen zum „Problemvogel“ geworden. Schnell unter Wasser schwimmend, fangen sie mit Hilfe ihres Hakenschnabels meist Fische einer Länge von 10 cm bis 20 cm. Sie sind schnelle Unterwasserschwimmer und können ihre Beute bis in 20 m Tauchtiefe verfolgen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wasservögeln ist ihr Gefieder nicht wasserabweisend und muss nach jedem Aufenthalt im Wasser wieder getrocknet werden. Sie können deshalb häufig beim Trocknen beobachtet werden. Dabei sitzen sie mit ausgebreiteten Flügeln auf Pfählen oder Bäumen in „Wappenadlerhaltung“.

Dezember

Graureiher (Ardea cinerea)

Noch vor 30 Jahren waren Graureiher in unserer Gegend eher selten anzutreffen. Egal, ob an Gewässern, Wiesen, Feldern, Straßenrändern oder gar an Gartenteichen, überall kann man sie inzwischen antreffen. Das liegt einerseits daran, dass Graureiher in den meisten Bundesländern ganzjährig unter Schutz stehen und für einen Abschuss eine Einzelerlaubnis der Unteren Jagdbehörde erforderlich ist. Andererseits aber auch daran, dass sie ihr Nahrungsspektrum von am und im Wasser lebenden Beutetieren teilweise ganz auf Mäuse, Maulwürfe, Reptilien und große Insekten umstellen können. Graureiher brüten meist auf hohen Laub- und Nadelbäumen und häufig in Kolonien. Auch auf den Inseln des Monrepossees ziehen einige Graureiherpaare regelmäßig ihren Nachwuchs groß.