Der Streuobstanbau wurde jüngst als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Der Antrag wurde vom Verein Hochstamm Deutschland eingereicht, ein Verein in welchem auch Naturschutzverbände Mitglied sind. Seit vielen Jahren erhalten neben zahlreichen Privatpersonen, Landwirten und Obstbauvereinen auch Golfanlagen die heimische Kulturlandschaft, im Speziellen den Streuobstanbau. Die 95 Golfanlagen in Baden-Württemberg stellen zusammen rund 6.000 ha Fläche zur Verfügung, von denen über 3.000 ha, also über 50 % ein extensiver Lebensraum (Waldsaum, Ufersaum, Streuobstwiesen, Magerrasen, Wald und Wasserflächen) für Flora und Fauna ist.

Die besondere Bedeutung von Golfanlagen für den Erhalt der Artenvielfalt hat vor 1,5 Jahren Staatssekretär Dr. André Baumann (Bündnis 90 die Grünen) erkannt und mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg und den baden-württembergischen Golfanlagen das gemeinsame Projekt „Lebensraum Golfplatz“ implementiert. Dr. Baumann sagt im Rahmen des Umweltsymposiums im Schlosshotel Monrepos im November 2019, „viele Golfanlagen bei uns im Südwesten zeigen: Sie sind Oasen für die Natur mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Frösche, sowie Gehölzen, in denen Nachtigallen brüten. Es ist gut, dass der Deutsche Golf Verband, der Baden-Württembergische Golfverband und das Umweltministerium enger zusammenarbeiten und an der bisher schon erfolgten Umweltarbeit auf vielen Plätzen anknüpfen. Denn ein Großteil der Flächen von Golfplätzen kann voll lebendiger Natur sein. Der Grüne Sport fördert die Grüne Infrastruktur.“

Die Golfanlage Schloss Monrepos ist Bestandteil der grünen Oase Monrepos und besteht seit rund 30 Jahren. Die Golfanlage pflegt auf ihren Flächen aktiv heimische Streuobstbestände. Neben alten Streuobstgehölzen, die noch aus der Zeit der landwirtschaftlichen Domänen Nutzung stammen, wurden seit der Gründung der Golfanlage zahlreiche zusätzliche Obstbäume, ausschließlich Sorten aus dem Landkreis Ludwigsburg zum Sortenerhalt gepflanzt und werden seitdem durch das Platzpflegeteam gepflegt und damit erhalten. „Wir haben uns damals bewusst für den Sortenerhalt im Landkreis Ludwigsburg entschieden“, so Geschäftsführer Marc-Frederik Elsäßer. „Die Pflege der Streuobstbestände soll mit Hilfe von Günther Kasten (Golfmitglied und langjähriges NABU-Mitglied) sowie dem Obst- & Gartenbauverein Asperg mit Familie Jutta Ziegler weiter intensiviert und im Sinne der Umweltbildung für die interessierte Öffentlichkeit beim Wandern auf dem Planetenweg aufbereitet werden.“ 

Weitere Informationen unter www.lebensraum-golfplatz.de